Bei einem Erker handelt es sich aus bautechnischer Sicht um einen Vorbau an die Fassade des Hauses, welcher über ein oder auch mehrere Geschosse des Hauses reichen kann. Streng genommen ist ein Erker nur dann ein Erker, wenn der Vorbau nicht vom Boden ausgeht, sondern in einem oberen Geschoss aufgesetzt ist. Beginnt der Vorsprung schon im Erdgeschoss handelt es sich im Fachjargon um eine Auslucht. Umgangssprachlich wird zwischen den Begriffen Erker und Auslucht jedoch kaum ein Unterschied gemacht, vielmehr dient die Beschreibung Erker als Synonym für unterschiedliche Raumerweiterungen; unabhängig von der exakten Anbringung an der Fassade.
Dass mit Hilfe eines Erkers das Blickfeld erweitert werden kann scheint heute offensichtlich, geschichtlich betrachtet dienten die Wehrbauten im Mittelalter vornehmlich der Verteidigung. Angebracht an den Ecken eines Bauwerks erlaubte der steinerne Vorbau Blickwinkel bis zu 270°.
Als Hauskapellen genutzt konnte man sie außerdem häufig an Burgen und Schlössern finden. In den eigenen vier Wänden erhielten Erker in der Spätgotik und Renaissance ihren Einzug, wo sie als Stubenerker der optischen Erweiterung des Innenraums dienten.
Schnee von gestern oder voll im Trend?
Dass der Bau von Erkern schon weit zurück geht fällt spätestens beim Spaziergang durch die wunderschönen Altstädte unseres Landes auf. Vielerorts prägen diese Vorbauten in den verschiedensten Formen und Größen das Fassadenbild an älteren Gebäuden.
Aber wie sieht das heute aus? Sind Erker ein Thema mit dem sich auch heutige Bauherren auseinander setzen? Die Antwort lautet ganz klar: JA! Auch heute noch liegen Erker voll im Trend, da für viele die Vorzüge eines solchen Vorbaus auf der Hand liegen. Egal ob als Erker im eigentlichen Sinne oder als Auslucht überzeugen beide Varianten mit grosszügiger Verglasung als visuelle Brücke zur Natur und versorgen die angrenzenden Innenräume mit Tageslicht.
Auch Architekten machen sich diese architektonische Raffinesse bei ihrer Planung zu Nutzen:
Alexander Huf, Architekt bei HUF HAUS, berichtet:
„Aus architektonischer Sicht schaffen Erker gerade in offenen Grundrissen mit wenig Aufwand klare Zonierungen und sorgen so für ein strukturiertes Raumgefühl. Verbunden mit einem Luftraum nach oben, schafft er vertikale Sichtverbindungen zwischen dem Erdgeschoss und dem Obergeschoss und sorgt für eine freundliche und helle Atmosphäre. Durch einen Erker schiebt sich der Raum geradezu in die Natur und geht eine Verbindung mit ihr ein. Ganz unbewusst wird dieser Raum so meist zum Zentrum des Hauses.“
Fun Fact
Etwa 70 Prozent aller HUF Bauherren entscheiden sich für einen Erker, am liebsten rundum verglast und mit Blick in den Garten. Oftmals ist der gläserne Vorbau der Mittelpunkt des Hauses und Zusammenlebens.
Schaufenster in die Natur
So unterschiedliche wie Form und Grösse eines Erkers sein können, so unterschiedlich kann auch dessen Nutzung ausfallen. Michael Baumann, Vertriebsleiter bei HUF HAUS und gleichzeitig Besitzer eines HUF Hauses, hat sich beispielsweise für einen Erker als Essbereich entschieden. Die Vorzüge weiss er sehr genau zu schätzen: „Mein rundum bodentief verglaster Erker erweitert den Wohnraum und schafft zusätzlich geschützte Aussensitzplätze. Die Jahreszeiten sind so noch intensiver erlebbar. Unser Erker ist sozusagen unser ganz persönliches Schaufenster in die Natur.“
Fünd individuelle Hausprojekte mit Erker
Grillplatz auch im Winter
Diese Bauherren-Familie aus Deutschlands Hauptstadt hat sich für einen Erker entschieden, der als Essbereich genutzt wird. Durch die strukturierte Fachwerkarchitektur entsteht eine klare Gliederung in Wohn-, Ess- und Kochbereich. Das offene Raumgefühl bleibt durch die luftige Galerie und die harmonischen Übergänge spürbar. Der Erker mit doppelter Raumhöhe bis unter das Dach verleiht dem gesamten Haus ein helles und freundliches Ambiente. Im Außenbereich entsteht durch die geschickte Positionierung des Vorbaus ein geschützter Grillplatz, den BBQ-Fans sicher gerne auch im Winter nutzen.
Raffinierte Wohnraumerweiterung
Wer sich für einen modernen Bungalowgrundriss entscheidet, profitiert von einem barrierefreien Wohnkonzept, das wohl durchdacht sein will. Um architektonisch Spannung aufzubauen, haben sich die Bauherren dieses gläsernen Bungalows für einen Erker entschieden, der das Fassadenbild auflockert und einen zusätzlichen Raum kreiert. Raffiniert geplant entsteht hier Platz für ein zweites Schlafzimmer ohne an anderer Stelle einzuengen. Geschützt und dennoch mit freiem Blick auf den grünen Garten lädt dieses Schlafzimmer zum Träumen ein.
Bühne für Dekoration und Leuchten
Dass das Herz der Bauherrin für Interieur, Design und Fotografie schlägt, wird sofort spürbar, sobald man den Eingangsbereich betritt und den Blick umher wandern lässt: Ein gläserner Erker erweitert den Wohnraum nach aussen und dient als Bühne für einen großen Esstisch aus Holz und Metall, der von weissen Designerstühlen aus dem Hause Walter Knoll umgeben ist. Der Leuchten-Klassiker „Eos“ von Vita Copenhagen rückt die Szenerie ins rechte Licht.
Im Einklang mit der Natur
Einen atemberaubenden Blick bietet der Erker dieser Bauherren-Familie. Durch die Kombination aus Naturmaterialien, grünen Einrichtungselementen und Solitärpflanzen lässt er den Essbereich geradezu mit der umliegenden Natur verschmelzen. Die grosszügige Dachverglasung erweitert das Blickfeld um eine neue Dimension, mehr Licht geht nicht! Auch in den späten Abendstunden verweilt man hier gerne, um das einzigartige Panorama zu geniessen.
Zweifach genial
Für gleich zwei Erker hat sich ein Paar aus Österreich entschieden. Etwas erhaben bietet dieser Essbereich einen wunderschönen Rundumblick mit Sicht auf den See und geht nahtlos in die Loggia im Aussenbereich über. Neben dem bewährten Konzept des Essbereichs hat man sich hier aber auch für einen Erker im Arbeitszimmer entschieden. Umgeben von Tageslicht und inmitten der Natur, so macht die Arbeit doch gleich viel mehr Spass. Da kommt sogar fast ein bisschen Urlaubsstimmung auf.